1947 in Detmold geboren, wuchs sie zunächst in Hiddesen auf. Die dortige Gemeinde hatte gerade ihre Selbstständigkeit erlangt und befand sich in einer Gründungsphase mit großem Engagement, vielen Ideen und Möglichkeiten des Ausprobierens. Das hat sie bis zuletzt geprägt. Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin stellte sie Pfarrer Karl Drüge als damals bundesweit jüngste Kindergartenleiterin ein. Mit Begeisterung stellt sie sich der Aufgabe, pädagogische Konzepte zu entwerfen und umzusetzen.
Nach achteinhalb Jahren begann Elisabeth Mellies im MBK-Seminar eine biblisch-theologische Ausbildung zur Gemeindehelferin und trat dann 1981 ihre erste Stelle in unserer Gemeinde an.
Vielfältige Aufgaben in der Kinder- und Seniorenarbeit
Mit unglaublicher Freude an der Arbeit widmete sie sich sowohl der Jugend- als auch der Erwachsenenarbeit. Ihrer vielfältigen Aufgaben umfassten Jungschar-, Jugend- und Konfirmandenarbeit, Frauen- und Mütterkreise, Freizeiten für Kinder und Senioren, „Ferien ohne Koffer“, Kurseelsorge, offene Kirche, Diakonie- und Seniorenarbeit, Gottesdienste und Feiern in den Altenheimen, Kinderbibelwochen, Weltgebetstage und vieles mehr. Nicht zuletzt wäre ohne ihr Organisationstalent der Gemeindebrief nicht so schnell und zuverlässig verteilt worden.
Für ihre christliche Überzeugung trat sie auch ein, als es schwierig wurde: Als 1989 fünfhundert Roma-Flüchtlinge unangemeldet nach Bad Salzuflen kamen, sorgte sie zusammen mit anderen Ehrenamtlichen für eine menschliche Aufnahme in unserer Stadt und trat Anfeindungen in der Presse entschieden entgegen.
Für die Mission in Afrika und Sumatra
Ein besonderes Anliegen war ihr die nationale und internationale Mission: Als Delegierte der Lippischen Landeskirche in der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) reiste sich nach Afrika und Sumatra und berichtete aus erster Hand davon in unserer Kirchengemeinde. Dadurch wurde auch unser Gemeindeleben bunter: In den neunziger Jahren betreute Frau Mellies die ökumenischen Gäste und sorgte dafür, dass ghanaische Erzieherinnen und Pfarrerinnen aus der evangelischen Batak-Kirche aus Sumatra sich in Bad Salzuflen ein wenig zuhause fühlten.
„Wir brauchen wieder die Verbindung zwischen dem Leben im Alltag und dem biblischen Glauben“
Nach einer Essenz aus all diesen Jahren gefragt, sagte Elisabeth Mellies anlässlich ihres 25. Berufsjubiläums : „Wir brauchen wieder mehr biblisches Grundwissen, brauchen wieder die Verbindung zwischen dem Leben im Alltag und dem biblischen Glauben. Wie bekommen wir das besser hin? Wie können wir wieder lernen, uns noch intensiver gegenseitig zu helfen, und auch füreinander zu beten?“
Diese Fragen und die Aufgabe, Antworten zu finden, ist vielleicht ihr Vermächtnis an uns.
Wir wissen sie nun in Gottes Hand und in seinem Frieden geborgen und blicken in Dankbarkeit auf alles zurück, was sie für unsere Gemeinde und für uns alle getan hat.
Cornelia Lesemann, Vorsitzende des Kirchenvorstands